Ungarische Weine

Ungarische Weine ins rechte Licht gesetzt

Ungarn hatte schon immer einen Sonderstatus für den deutschen Verbraucher. Viele kennen Ungarn als beliebtes Urlaubsziel: lebensfroh, mit wunderbaren Landschaften, erstklassigen Weinen und bezahlbaren Preisen. Längst sind Begriffe wie „Stierblut“ und „Tokajer“ auch in Deutschland bekannt und die Fachpresse zeigt sich begeistert von ungarischen Weinen.

Es gibt Weinkulturen, die uralt und faszinierend sind, aber trotzdem nur marginal wahrgenommen werden. Ungarische Weine sind so. Seit zwei Jahrtausenden wird in Ungarn Wein kultiviert, jahrhundertelang waren die besten von ihnen Inbegriff und Vorbild für hochwertige Weine in ganz Europa. Das Spektrum war breit, reichte von trockenen, charaktervollen Weißweinen aus Somlo über trockene, finessenreiche Rote aus dem südungarischen Villany bis hin zu kostbaren edelsüßen Tokajern. Davon blieb ein Mythos, er wurde im kommunistischen Ungarn verramscht. Ein verlorenes Territorium, das junge Spitzenwinzer nun wieder zurückerobern. Denn mit der politischen Wende begann in Ungarn ein qualitativer Aufbruch. Wichtigste Voraussetzung für die positive Entwicklung ist, dass eine neue Generation von Winzern sich mutig entschied, sich auf ihre Wurzeln und Identität im Weinbau zu besinnen.

Ungarischer Wein ist ein zartes Pflänzchen, dem die Zukunft gehört.

 

Die vielfältige Weinlandschaft Ungarns

Wein ist der Glaube an die Zukunft, der Stolz, die Freude und der Kummer eines Volkes. Nicht ohne Grund nennt man den Wein "das Blut des Berges", da Bodenbeschaffenheit, Rebsorte, Wärme und Sonne, Wind, Regen und nicht zuletzt die richtigen Weinfässer zusammen erst einen guten Wein ausmachen.

Aus den historischen und jüngeren Weinbaugebieten Ungarns stammen zahlreiche bekannte, beliebte, harmonische Weine.

Der Tokajer Aszú aus der weltberühmten Weingegend Tokaj-Hegyalja, "der Wein der Könige, der König der Weine", wächst auf vulkanischem Gestein.

An den Berghängen um Eger gedeihen erstklassige Chardonnays und die bekannten Rotweine wie Blaufränkisch, Syrah, Pinot Noir, Cabernet Franc und Merlot. Die Würze, das Feuer der Erlauer Rotweine und ihr samtweicher Säuregehalt charakterisieren in erster Linie den berühmten ungarischen Wein "Egri Bikavér" (Erlauer Stierblut). Eger ist die Bastei der ungarischen Weine.

Der berühmteste Rotwein der Soproner Weingegend ist der Blaufränkische. Seit Jahrhunderten sind die Rotweine aus dem Weingebiet von Szekszárd erstklassig.

Dem fruchtbaren Boden der Weinbaugebiete Badacsony und Balaton-Felvidék verdanken die Winzer elegante, fruchtige Weine wie Pinot Gris, Pinot Noir, Merlot und Cabernet Sauvignon. Harmonische Weißweintrauben wachsen im Weingebiet Villány-Siklós, bekannter in diesem Gebiet sind allerdings die Rotweinsorten Opporto (Portugieser), Blaufränkischer, Kadarka, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Die leichten, wohlschmeckenden Sandweine der Weingegend der Tiefebene sind als Rot- und Weißwein beliebt, wie z.B. unser Cserszegi füszeres.
Ungarische Weine haben es in den letzten Jahren geschafft, insbesondere bei "Blindverköstigungen", zu zeigen, dass sie mit den besten Weinlagen der Welt mithalten können und weder hinter Bordeaux, Burgund oder Piemont zurückstehen.

Man sollte in der näheren Zukunft stärker mit den ungarischen Weinen rechnen. Der ungarische Weinbau hat sich seit den neunziger Jahren klar in Richtung Qualität entwickelt und steht nicht mehr mit den billigen Massenweinen im Wettbewerb. Dennoch bieten ungarische Weine ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, und zwar in jeder Sparte.